Sommer in Berlin

Sommerurlaub in Berlin bedeutet Strandurlaub in der Stadt, denn die Hauptstadt ist voller Flüsse und Seen und deshalb auch in der heißen Jahreszeit eine Reise wert. Berlin kennt man ja aus den verschiedenen Perspektiven, von unten per U-Bahn, meistens aus dem Auto im Stau und schwindelfrei von oben vom Fernsehturm. Wenn man in Berlin wohnt, flieht man ganz gerne vor den Touristen, da bieten sich stille Plätze am Wasser geradezu an.

Da es in Berlin reichlich Wasser gibt – knapp 7% der Gesamtfläche von Berlin sind von Wasser bedeckt. Wenn man möchte, könnte man mitten in Berlin Kapitän spielen und von hier aus über Seen, Flüsse und Kanäle bis zum Mittelmeer oder ans Schwarze Meer schippern. Aber wozu gleich so weit? Auch in der Heimatstadt kann man einen ganzen Sommer lang Spaß am Wasser haben. Da wäre eine Stadtrundfahrt aus der Entenperspektive doch nicht schlecht, also Schiffchen fahren, auf Wellen gucken und dank der 46 Kilometer langen Spree durch Berlin bekommt man auch noch einiges zu sehen. Das langsame Fahren des Bootes macht zwar schon mal ein bisschen dösig, aber es ist doch so interessant, dass man nichts verpassen möchte. Stellenweise wird es dann auch total ruhig, der gewohnte Hintergrundlärm ist verschwunden. Keine Hektik, keine Geschäftigkeit, kein Verkehrslärm, das ist Berlin praktisch von hinten. Auch das Präsidentenschloss Bellevue, das Innenministerium, Kanzleramt, Reichstag und Parlamentsgebäude liegen an der Spree. Auch das kulturelle Angebot, die Medien mit ihren Sendegebäuden liegen dicht nebeneinander. Im Westhafen, dem größten Warenumschlagplatz der Stadt herrscht viel Betrieb. Wer Berlin nur als moderne Metropole kennt, sollte mal raus aus der City, es gibt genug schicke Strandbars mit Palmen, unter denen man die köstlichen Cocktails geniessen kann. Am Grunewaldsee scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, so wie früher kann man dort im Schatten sitzen und Kaffee trinken, spazieren gehen und Enten füttern und bei Treptow ist der Landwehrkanal der älteste in der Stadt. Er wurde im 19. Jahrhundert gebaut, um die Materialien zum Aufbau Berlins heranzuschaffen, heute gehört er zu den romantischsten Ausblicken, die man vom Wasser aus erleben kann, auch wenn er ziemlich marode ist. Besonders schön ist es abends unter den Brücken durchzufahren, an beleuchteten Ufern vorbei, ganz romantisch, Berlin kann auch ganz anders sein, als eine dynamische Großstadt.