Freitag, 15. Juli 2011

Lebensmittel ohne Zusatzstoffe, stimmt das wirklich?

Wir wünschen uns ja alle Lebensmittel, die naturbelassen sind.

Deshalb hat die Lebensmittelindustrie, alleine das Wort Industrie scheint in diesem Zusammenhang schon nicht passend, ihre Produkte mit Labels versehen, die mit Aufdrucken wie "natürlich" oder "frei von Geschmacksverstärkern oder künstlichen Zusatzstoffen". Doch oft genug sind diese Bezeichnungen irreführend, weil diese vermeintlich fehlenden Zusatzstoffe einfach nur einen anderen Namen bekommen haben.

Der klassische Geschmacksverstärker  wie Natriumglutamat ist in Verruf gekommen. Empfindliche Personen können davon Kopfschmerzen bekommen, oder der Stoff stört die Hunger-Sättigungs-Regulation. Sie werden auch dazu eingesetzt, Produkte mit wenig Geschmack dahingehend aufzuwerten, machen also aus etwas minderwertigem etwas besser schmeckendes, das man essen möchte. Daher wird mit der Aufschrift "ohne Geschmacksverstärker" der Eindruck vermittelt, dass das Produkt einen natürlichen Geschmack alleine aufgrund der Zufügung von Gewürzen habe. Diese Geschmacksverstärker sind rechtlich aber nur in freier Form den Zusatzstoffen zuzuordnen und müssen somit gekennzeichnet werden. Natürliche Stoffe wie Hefeextrakt, Würze und Sojasoße enthalten von Natur aus diese Substanzen und tarnen damit die vorhandenen Geschmacksverstärker hinter der Bezeichnung "naürlicher Geschmack".

Bei den Konservierungsstoffen, die ja die Haltbarkeit eines Lebensmittels verlängern sollen, indem sie die Vermehrung gesundheitsgefährdender Keime verhindern und die Frische erhalten sollen, werden synthetische Stoffe zugesetzt, hier raten Verbraucherzentralen davon ab, diese Lebensmittel häufig zu essen. Hinter der Bezeichnung "frei von Konservierungsstoffen" steht, dass keine Zusatzstoffe, die rechtlich gesehen zu den Konservierungsstoffen gehören, enthalten sein dürfen. An deren Stelle werden aber andere künstliche Zusätze, wie Zitronen- oder Essigsäure verwendet, die den in isolierter form kennzeichnungspflichtigen Konservierungsstoff p-Hydroxybenzoesäureester enthalten, kaschieren das Vorhandensein von Konservierungsmitteln.

Auch bei Aromastoffen und Farbstoffen heißt die Angabe "natürlich" nicht unbedingt, dass ein Produkt naturbelassen ist.

Wer sichergehen möchte, möglichst wenig oder gar keine dieser Stoffe in seiner Nahrung zu haben kann das durch selber kochen mit in erster Linie frischen und unverarbeiteten Zutaten erreichen. Auch wenn man dafür keine großen Vorräte anlegen kann und öfters einkaufen muss die Gesundheit ist es doch wert und unsere Oma hat früher auch nichts anderes gemacht.

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